Grundsätzliches:
Das Wort Curriculum (Pl. Curricula; lat.: Umlauf, Kreisbahn, Lauf- z.B. eines Gestirns) wird gelegentlich mit "Lehrplan" oder Lehrzielvorgabe gleichgesetzt. Ein Lehrplan ist in der Regel auf die Aufzählung der Unterrichtsinhalte beschränkt. Das Curriculum orientiert sich hingegen mehr an Lehr - und Bildungszielen und am Ablauf der Lehr- und Lern-Bildungsprozesses.
Ein wichtiger Unterschied:
Das offene Curriculum erlaubt die Veränderbarkeit von Konzeptzielen (vorgestelltes Ergebnis) in einem gewissen Rahmen und legt Wert darauf, dass die Entwicklungsprozesse als nie abgeschlossen betrachtet werden dürfen.
Im Wesentlichen organisiert sich ein offenes Curriculum wie folgt:
- Sammlung von Lern- und Bildungszielen
- Beschreibung von Lern- und Bildungszielen
- Ordnung von Lern- und Bildungszielen
- Entscheidung für Lern- und Bildungsziele
Und so organisieren wir unsere Planung im Johanneskindergarten:
Das Leitungsteam jeder Gruppe entscheidet zu Beginn des neuen Kindergartenjahres, welche Inhalte und Themen geplant sind. Hier orientieren wir uns sehr gerne an den 14 Themen von Prof. Dr. Huppertz, die unter dem Begriff: "Was für das menschliche Leben wichtig und eigentlich ist" festgelegt sind.
Die sogenannten "Vernetzungsthemen" beschließen wir gemeinsam im Kollegium. Hier entschließen wir uns zu einem Thema, welches ausnahmslos alle Gruppen zum gleichen Zeitpunkt im gruppeninternen Bildungskanon einplanen. (Beispiel: "Meine Familie und ich"- Gruppenfindungsprozess zu Beginn des neuen Kindergartenjahres)
Der Jahresrichtplan als Bildungskanon hängt am Informationsbrett der Gruppen und dient den Kindergarteneltern ganzjährig zur Information.
Vorteile eines verbindlichen Jahresrichtplanes
Übersicht, Sicherheit, erfolgreiches Zeitmanagement, Planungsruhe und Kontinuität für die Frühpädagogen.
Effizienz (v.lat.: efficere- "zustande bringen") ist das Verhältnis vom Nutzen zu dem Aufwand, mit dem der Nutzen erzielt wird) durch Bildungsziele als Grundlage der Bildungsorganisation.
- Vermeidung von Zufall, Beliebigkeit oder Lustprinzip als Bildungsplaner.
- Eine zeitlich realisierbare Ordnung im Blick auf die Vielfalt der geplanten Bildungsangebote.
- Transparenz, die durch die Offenlegung ein demokratisches Element impliziert.
- Vermeidung von zu großen Lücken des Bildungsplanes im Falle von Krankheits- und Urlaubsvertretungen. Vertretungen können sich an der Themen- und Projekt-planung orientieren.
- Beteiligung der Betroffenen, wobei durch die Einbindung aller Beteiligten (Träger, Eltern, Kinder; Kolleginnen, Schule, Vereine) auf Mitwirkung und Bereicherung gesetzt wird.
- Modifizierung (berichtigen, abändern, korrigieren, verändern, wandeln, variieren, anpassen) aufgrund des offenen Curriculum-Konzeptes.