Harmonie zwischen ungestörtem Spiel und geplanter Bildungsarbeit
Ein Kindergartenkind verbringt innerhalb seines vorschulischen Lebens ca. 3000 Stunden im Kindergarten! Innerhalb von ca. 140 Kindergartenstunden pro Monat ist deshalb genügend Zeit, um Kindergartenkindern neben der freien Entfaltung und dem spontanen Spiel (Freispiel) eine geplante und überlegte Bildungsarbeit anzubieten.
Wir wissen, dass es nicht genügen kann, wenn wir unseren Kindern ausschließlich einen Freiraum an ungestörtem Spiel und liebevoller Zuwendung anbieten. Zu gesunden Gefühlen gehört viel gesunder Verstand!
Das Gegenteil einer geplanten und durchdachten Bildungsarbeit wird in folgendem Leitziel deutlich, welches vor allem in den 90igern bevorzugt zitiert wurde: "Die Kinder interessiert nur, was sie selbst fragen. Wir greifen nur das auf, was sie freiwillig und neugierig interessiert."
Das legt Kinder fest auf den Zufall, ihre Geburt und ihre Schicht!
Weniger Stolperkinder beim Schulstart
"Weniger Stolperkinder beim Schulstart. Sich jedes Kindes annehmen, keines verlieren!" (Prof. Dr. Norbert Huppertz, 2009)
Bildungsinhalte in einem offenen Curriculum geplant und durchdacht allen Kindern anzubieten, ist die große Aufgabe, die wir uns im Johanneskindergarten gestellt haben. Hierbei muss ich als Erzieherin verbindlich wissen, was das Ziel meiner pädagogischen Arbeit ist und wie ich gedenke, dieses zu erreichen. Persönliche Neigungen, Beliebigkeit oder gar das Lust- und somit Zufallsprinzip haben hier keinen Platz.
Keine Lippenbekenntnisse, sondern überprüfbare pädagogische Ziele
Wir sprechen oft von "unseren pädagogischen Zielen". Hierbei ist uns bewusst, dass ein pädagogisches Ziel als Erziehungs- und Bildungsziel den Endzustand (Zeit) des Lernenden beschreibt, nachdem der Bildungsprozess (Kompetenz) abgeschlossen ist. Beispiel: "Die Kinder können ihre Schnürsenkel binden, wenn sie in die Schule kommen."
Die folgenden Ausführungen und Beispiele zeigen, welchen Rahmen wir uns die konzeptionelle Planung betreffend geben. Eine Orientierung, eine Struktur, innerhalb derer wir uns frei bewegen.