Kontakt
Johanneskindergarten der
ev. Kirchengemeinde Ketsch
Hildastraße 36
68775 Ketsch
Kindergartenleitung
Andrea Winkler
Fon: 06202 6 35 50
Stellvertretung
Tatjana Harant
Fon: 06202 69 09 71
Wirtschaftsleitung
Karin Sommer-Groß
Fon: 06202 69 09 66
Vorschulkinder, Gruppe 1
Christiane Gaa, Tatjana Harant, Britta Rexhaj, Silke Janson, Petra Mohr
Fon: 06202 69 09 71
Sonnenkinder, Gruppe 2
Eva Walther, Simone Angstmann ,Oxana Burik
Fon: 06202 69 09 72
Wichtelkinder, Gruppe 3
Marlene Lösch, Nicole Schläfer, Laura Kiesser (PIA)
Fon: 06202 69 09 73
Kleinkindgruppe Zwergenland, Gruppe 4
Sabine Scheunemann, Simone Satzke, Stefanie Backfisch
Fon: 06202 69 09 74
Blumenkinder, Gruppe 5
Mira Gottselig, Lena Bucher (Anerkennungspraktikantin)
Fon: 06202 69 09 66
Evangelisches Pfarramt
Kolpingstraße 8
68775 Ketsch
Fon: 06202 6 12 24
www.ekiketsch.de
Pfarrer Christian Noeske
Pfarramtssekretärin: Bettina Domhöfer
Öffnungszeiten des Pfarramtes
Montag, Mittwoch und Freitag
von 10 - 12 Uhr
Gemeindeverwaltung
Anmeldung Neuaufnahmen
Ansprechpartner: David Fitterling
Fon: 06202 6 06 53
Projekte und Lernspielzeit
Spielen und Lernen in kleinen und großen Gruppen
Die meisten Kinder brauchen im Kindergarten beides: Die Geborgenheit einer überschaubaren Gruppe sowie den Freiraum, sich Spielpartner/innen und Beschäftigungen außerhalb eines begrenzten Raumes auswählen zu können. Im Johanneskindergarten arbeiten wir daher mit einer Mischung aus offener Arbeit und fester Gruppenzugehörigkeit.
Bezugsgruppen
Jedes Kind gehört zunächst einer festen Bezugsgruppe an. In dieser Gruppe ist das Kind während seiner gesamten Kindergartenzeit „zu Hause“. Der gemeinsame Beginn am Morgen, der Morgenkreis, Angebote der Gruppenleiterin und auch Projekte der jeweiligen Gruppe erleben die Kinder im vertrauten Kreis ihrer Bezugsgruppe.
Offene Arbeit
Zu bestimmten Zeiten des Tages können sich die Kinder je nach Interesse über den ganzen Kindergarten verteilen. Zu bestimmten Zeiten (Ostern, St. Martin, Weihnachten etc.) werden durch die Frühpädagogen offene Angebote vorbereitet, denen sich die Kinder anschließen können. Auch im Freispiel im Garten oder in den Rollenspielbereichen spielen die Kinder in diesen Tagesphasen mit Freunden und Freundinnen aus allen Gruppen miteinander.
Sprache und Sprechen
Sprache und Sprechen
Miteinander sprechen, sich untereinander verständigen, das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die wir jeden Tag tun und über die wir nicht mehr nachdenken. Doch Sprache ist eine der komplexesten Fähigkeiten zu denen der
Mensch in der Lage ist. Mit Sprache wird kommuniziert und das bedeutet „sich mitteilen“, aber auch „miteinander in Verbindung stehen“. Dies beinhaltet sowohl die Aussendung von Signalen als auch die Fähigkeit diese Signale
empfangen zu können zu verarbeiten und darauf zu reagieren. An diesem Prozess ist aber nicht nur Sprache alleinig beteiligt, Mimik, Bewegung, Körperhaltung, Berührungen, Empfindungen, Gemütszustände gehören ebenso dazu. Im
Gespräch werden alle Sinne des Menschen gefordert.
Eine so komplexe Tätigkeit erlernt ein Kind nicht von heute auf morgen, aber jeder gesunde Mensch wird mit der Fähigkeit zu sprechen geboren. Erste „Übungen“ mit Gaumen, Lippen, Zunge und der Hörsinn werden schon im
Mutterleib „trainiert“. Nach der Geburt ist dann das Schreien die erste Form der Sprache, ein Mittel sich mitzuteilen. Aber noch ist es ein weiter Weg bis sich das Kind mit fünf bis sechs Jahren in den Grundzügen der Muttersprache ausdrücken kann.
Alle Sprechwerkzeuge wie Kiefer, Zunge, Lippen, Kehlkopf, Atmung müssen jeden Tag trainiert werden, um entsprechende Zentren im Gehirn zu aktivieren. Parallel dazu verläuft die Entwicklung der Fein- und Grobmotorik – Bewegung und Sprache bedingen einander.
Es ist heute hinreichend bekannt, dass Defizite im Bereich der Bewegungsabläufe meist auch Defizite im Bereich der Sprachentwicklung zur Folge haben.
- Mit 3 Jahren sollten Kinder in der Lage sein, Bildern einen Begriff zuordnen zu können und in Mehrwortsätzen zu sprechen.
- Zwischen 3 und 4 Jahren ist der Höhepunkt der „ Warum?“ - Fragen erreicht und damit für die Eltern die beste Möglichkeit die angeborene Wissbegierde und Neugierde positiv zu verstärken.
- Zwischen 4 und 5 Jahren werden meist alle Laute und Lautverbindungen beherrscht und das Kind kann sich mit anderen Personen unterhalten.
- Mit 6 Jahren ist die Sprachentwicklung in ihren Grundzügen abgeschlossen, jedoch finden Erweiterungen des Wortschatzes und Differenzierungen während des ganzen Lebens immer wieder statt.
Die Ursachen der weit verbreiteten und deutlich zunehmenden Sprachentwicklungs-Verzögerung (25% der 4-jährigen sind davon betroffen), besonders auffällig die Defizite im Sprachverständnis, ebenso die viel zitierte Spracharmut sind sicherlich vielfältiger Natur.
Eine wahrscheinlich nicht zu unterschätzende Ursache liegt darin, dass die Kinder immer mehr Erfahrungen aus zweiter Hand machen. Sprache wird häufig passiv aufgenommen, in vielen Familien ist die Zeit für ausführliche Gespräche viel zu kurz. Computerspiele, Gameboy und Fernsehsendungen machen den Kindern zwar viel Spaß, aber die aktive Sprachentwicklung wird bei übermäßigem Konsum eher behindert.
Wenn wir Sprache und Sprachkompetenz unserer Kinder fördern, so muss dies ganzheitlich geschehen. Sprache und Bewegung, Mimik, Gestik und Sprache, Rhythmus und Sprache gehören dabei immer zusammen.
Eine ganz wichtige Sache im täglichen Gespräch mit unseren Kindern ist die Vorbildfunktion, die wir als Erwachsene haben. Langsames, ruhiges Sprechen in einfachen, kurzen Sätzen.
Zuhören, d. h. die volle Aufmerksamkeit wenn das Kind erzählt, das Eingehen auf seine Äußerungen, aber auch das Erzählen von sich selbst trägt sicherlich zur Sprachfreude bei.
Geschichten und Bilderbücher vorlesen, zusammen Singen und Spielen, das alles sind Tätigkeiten, die die Sprachentwicklung von Kindern fördert und auch im Elternhaus einen festen Platz haben sollten.
Das Projekt „ Sprache und Sprechen“ für unsere Vorschulkinder wird sich dem Thema aus verschiedenen Richtungen nähern und unterschiedliche Schwerpunkte haben (s.o. Ganzheitlichkeit).
- In der ersten Woche werden wir Spiele für den Hörsinn machen und die Phonetik (Bildung von Sprachlauten) spielerisch erüben. Die Kinder erleben bewusster Hinhören und lernen Laute wieder zu erkennen.
- In der zweiten Woche basteln wir uns ein Handy (bitte drei leere Streichholzschachteln mitbringen) und werden damit ganz praktisch „Kommunikation“ im Rollenspiel erleben. Wortschatz und Sprachvermögen werden so erprobt und erweitert.
- Die dritte Woche dient dazu Sprache kreativ einzusetzen und dabei zu erleben, wie Mimik, Gestik und Bewegung eingesetzt und ausgelebt werden. Wir hören Geschichten und erzählen diese weiter. „Radiosendungen“, Interviews, Klatschspiele und Zungenbrecher werden viel Spaß bereiten.
- In der vierten Woche üben die Kinder ein Tischtheaterspiel ein, in dem Reime und Verse vorherrschen. Eine weitere Variation der Ausdrucksmöglichkeit wird so erfahren.
In all diesen Angeboten stehen das Sprechen miteinander, das Spiel mit der Sprache und vor allem der Spaß beim Sprechen im Mittelpunkt.
Alle weiteren Informationen zu den Terminen und Einteilungen der Gruppen finden unsere Eltern am Infobrett!
Holzwerkstatt
Holzwerkstatt
Nicht nur bei unseren Jungen, auch bei den Mädchen erfreut sich die Holzwerkstatt, die im Foyer unseres Kindergartens immer wieder über einen längeren Zeitraum angeboten wird, großer Beliebtheit.
Hier kann nach Herzenslust mit dem unterschiedlichstem Werkzeug gehämmert, gesägt, ausgemessen und zusammengeschraubt werden. Wichtig ist uns dabei, dass das Arbeitsmaterial von guter Qualität ist und der sachgemäße Umgang damit vorher besprochen wurde. Ebenso ist für die Kinder immer eine Erzieherin als Ansprechpartnerin anwesend.
Die Ideen zu den jeweiligen Arbeiten kommen von den Kindern selbst und es ist eine Freude zu sehen, mit welcher Kreativität und welchem Einfallsreichtum sie an die Sache herangehen.
Es wird zwar auch schon mal das eine oder andere Pflaster benötigt, aber auch das gehört ja schließlich zum Alltag eines richtigen „Handwerkers“ dazu!
Die jeweiligen Endprojekte werden z. B. durch eine Ausstellung oder das Erklären und Bestaunen im Stuhlkreis, gebührend gewürdigt und motiviert unsere stolzen Johanneskinder, sich erneut an der Werkbank auszuprobieren.
Forschen und Entdecken
Forschen und Entdecken
"Der einfachste Versuch den man selbst durchführt ist besser als der schönste Versuch den man nur ansieht"
Der Bildungsbereich Naturwissenschaft und Technik
„Messer, Gabel, Scher' und Licht sind für kleine Kinder nicht!“
Können Sie sich noch an diese Ermahnung aus Ihrer Kindheit erinnern? Solche „Weisheiten“ haben glücklicherweise zwischenzeitlich ausgedient. Nicht zuletzt ist es der Bildungsreform in BW zu verdanken, dass nun auch im Kindergarten geforscht und experimentiert werden „darf“, ohne dafür allgemeines „Kopfschütteln“ mit dem Hinweis der „Verschulung“ zu ernten.
Leider war es in der Vergangenheit ja so, dass Theorie und Praxis rund um den Physik- oder Chemieunterricht erst in den weiter führenden Schulen beleuchtet wurde. Die Welt der Naturwissenschaften erschloss sich nur einer „Minderheit für besonders in diesem Fachgebiet begabter Schüler und Schülerinnen“. Wertvolle Grundkenntnisse und das Wissen über die Zusammenhänge der Natur und Technik wurden erst sehr spät angesprochen. So wurde die Neugier und der Spaß an naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nur viel zu spät geweckt – wenn überhaupt – vielmehr wurde die Beschäftigung mit diesem Thema schwerwiegend durch den Noten- und Versetzungsdruck „für alle Zeiten als ungeliebtes Übel in der schulischen Ausbildung“ angesehen.
Das soll nun anders werden und die Bildungsreform unterstützt uns hier sehr. Nicht zuletzt auch in der Begründung bei den Finanzgremien für Anschaffungen von Geräten und Besichtungen von Museen und Forscherwerkstätten.
Kinder haben eine angeborene Neugierde, sind wissensdurstig und wollen jeden Tag die Welt etwas mehr kennen- und verstehen lernen. Ausprobieren ist im Johanneskindergarten ausdrücklich erwünscht. Denn Kinder verfügen über einen natürlichen Forscherdrang und ein glühendes Interesse an naturwissenschaftlichen Phänomenen. Diesem Forscherdrang der Kinder wollen wir im Johanneskindergarten Raum geben – und das ist wörtlich gemeint: Die Kinderküche wird zum Versuchslabor, die Bauecke zur Werkstatt, das Bad wird ein Wasserlabor und die Lesewerkstatt dient als Architekturbüro.
Vor allem 4 -7 jährige Kinder zeigen ein starkes Interesse an naturwissenschaftlichen Fragen. Die „Warum-Phase“ hat begonnen...! Hier hilft uns der Entwicklungspsychologe Jean Piaget (1896-1980) mit seiner Theorie der geistigen Entwicklungsstufen entscheidend weiter:
Naturwissenschaft auf der Stufe des symbolischen Denkens (2-4 Jahre):
Beispiel: Ein Kleinkind meint, dass der heruntergefallene Baustein verschwunden ist. Kinder auf der Stufe des symbolischen Denkens etwa mit 2 Jahren aber suchen und heben ihn auf. Ebenso wichtig und interessant ist das magische Denken innerhalb dieser Stufe: Die Kinder meinen, die Kerzenflamme ist „böse“, weil sie viel Schaden anrichten kann. Zweckgerichtet erklärt sich ein Kind in diesem Alter: „Es wird Nacht, damit ich schlafen kann“ oder „es schneit, damit ich Schlitten fahren kann“.
Naturwissenschaft auf der Stufe des anschaulichen Denkens (4-5 Jahre):
Auf der Stufe des anschaulichen Denkens überwindet das Kind das „magische Denken“ und fragt nun viel nach dem Warum. Das Kind ist fähig, mit Hilfe der Sprache zu denken und orientiert sich noch sehr an sichtbaren Veränderungen. (Wasserstand, Glasumfang, Gewichte usw.)
Naturwissenschaft auf der Stufe der konkreten Operation (ab 5 Jahre):
Die Vorstellungen des Kindes werden nun immer unabhängiger von der eigenen Wahrnehmung. Es kann sich auf dieser Stufe Dinge und Zusammenhänge vorstellen, die es nicht zwingend sehen muss. Die Neugier des Kindes für Experimente erreicht jetzt einen Höhepunkt. Ausführlichere Hinweise siehe Anlage
Die Lust, Fragen zu stellen, zu forschen und zu experimentieren soll im Johanneskindergarten nicht mit einigen wenigen Aktionen „abgearbeitet“ werden. Vielmehr stehen unseren Kindern das ganze Jahr über die verschiedensten Materialien zur Verfügung. So beschäftigt sich eine Gruppe gerade mit dem Phänomen Magnetismus, während eine andere Gruppe Experimente und Versuche mit Kurbel und Welle startet.
Alle aber halten sich an fest vereinbarte Regeln:
- Wir begleiten und unterstützen die Kinder beim Experimentieren
Jedes neue Experiment wird von uns aus Sicherheitsgründen begleitet. Hierbei nehmen wir nicht die „Lehrerrolle“ ein und vermeiden ein vorzeitiges Ende der kindlichen Neugier, indem wir vorschnell unser Wissen kundtun. - Klare Regeln helfen beim sorgsamen und verantwortungsvollen Umgang
• Ich bespreche meine Ideen mit der Erzieherin!
• Ich gehe sehr vorsichtig mit allen Materialien um!
• Ich räume alles wieder an seinen Platz!
• Ich arbeite mit anderen Kindern zusammen
• Ich störe andere Kinder nicht bei der Arbeit! - Die Kinder mit in die Verantwortung nehmen
Wenn wir Kinder experimentieren lassen, dann trauen wir ihnen auch etwas zu. Das spüren die Kinder intuitiv und lassen sich deshalb auch gut in die Verantwortung für das Material und den Arbeitsplatz nehmen. Geht etwas aus Unachtsamkeit kaputt oder verloren, dann sollte es nicht sofort wieder ersetzt werden. Diese Konsequenz ist notwendig, damit den Kindern der Wert des Materials bewusst wird. - Raum für eigene Erfahrungen
Wir geben den Kindern nicht gleich zu Beginn des Experimentes klare Anweisungen zur Durchführung. Die Ideen und Fragen der Kinder stehen im Vordergrund und nach Möglichkeit sollte jede Idee ausprobiert werden. Jede Handlung führt ein Ergebnis herbei. Experimentieren heißt nicht: Wenn ich dieses tue, muss das passieren, sondern: Was passiert hiermit, wenn ich dies tue? - Beim Experimentieren gibt es keine Fehler
Jeder Forscher weiß, dass Versuche misslingen können. Doch wer frustriert aufgibt, wird die Lösung nicht herausfinden. Versuch und Fehlversuch gehören zum Experimentieren; Ideen und der Austausch untereinander motivieren zum „weiter machen“!
Wichtig ist die Erklärungsphase eines Experiments, bzw. die Deutung des Phänomens. Nicht zutreffende Erklärungsansätze sollten, wenn möglich, durch ein weiteres Experiment widerlegt werden. Dazu ein Beispiel: Ein Stück Knete geht im Wasser unter. Die Kinder kommen zum Ergebnis, dass Knete nicht schwimmen kann. Um nun festzustellen, ob etwas schwimmt oder nicht, formen wir das Knetstück zu einer Schale und setzen sie auf das Wasser. Ergebnis: Knete schwimmt doch! Das Endergebnis in einfacher, kindgerechter Erklärung: Körper, die viel Luft enthalten, schwimmen und Gewicht und Form sind für das Schwimmen ausschlaggebend. - Die Lösung der Experimente wird mit den Kindern ausführlich besprochen
Am Ende eines Experimentes müssen die Kinder das Gefühl haben, dass sie an der Lösung entscheidend beteiligt waren. So berichten unsere Forschungsteams in der Gesamtgruppe von ihrer Arbeit und ihren Ergebnissen.
Allen Zielen, Lerninhalten und Methoden ist das Entdecken und Forschen in der Selbstwirksamkeit des Kindes vorangestellt. „Das haben wir selbst gemacht“ – oder „ICH habe das heute erfunden!“ lässt die Entdeckungen der Kinder in die Tiefe gehen! Stolz ist ein wichtiger Motivator! Und so sind wir ganz einig mit Jean Piaget, welcher in seiner These: „Alles was wir die Kinder lehren, können sie nicht mehr selbst entdecken!“ dazu aufruft, unseren Kindern eine Entdecker- und Forschungs-Umwelt zu bereiten.
Lese- und Schreibwerkstatt
Lese- und Schreibwerkstatt
Wir fördern die natürliche Neugier und den Wissensdurst unserer Kinder mit Wörtern und Buchstaben umzugehen, indem wir ihnen im Freispiel möglichst viel Material und Anregungen zur Verfügung stellen.
So gibt es z. B. Magnetbuchstaben für die Magnettafeln, mit denen man Wörter bilden kann, Tafelwände, worauf mit Kreide gemalt und geschrieben wird, Bücher, Hefte und Stifte, eine Schreibmaschine für erste „Tippversuche“, eine kleine Druckerei für eigene Wortkreationen, Stempel und Stempelkissen eine Anlauttabelle – eben alles, womit man Schule nachspielen und so selber, wenn man möchte, im Rollenspiel erste Annäherungen an das Schrift- und Wortbild wagt.
Außerdem gibt es jede Menge Bilderbücher und Fotobände aus fernen Ländern, Atlanten und einen Globus, die Lust machen sollen auf Phantasiereisen und Entdeckungen in andere Welten und Kontinente.
Große Kunst für kleine Leute
Große Kunst für kleine Leute
Der Lern- und Bildungshunger unserer Kinder, ihre Neugier und Experimentierfreude ist im Kunstprojekt ganz besonders zu beobachten. Es macht Freude zu sehen, wie unsere Großen sich gegenseitig motivieren und helfen und immer mehr Selbstvertrauen und Stärke durch das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe bekommen.
Für Kinder ist Kunst kein Produkt, sondern ein Prozess der Auseinandersetzung zwischen Mensch und Umwelt. Kinder gehen an Kunst ganz anders heran als wir Erwachsene. Sie sind unvoreingenommen und urteilen noch „aus dem Bauch heraus“. Ihre Fantasie ist grenzenlos und nicht eingeengt zwischen Normen und Moralvorstellungen. Auf diese Weise können sie ganz zwanglos an solch ein komplexes Thema herantreten.
Jedes Kind ist ein Künstler – man muss es nur lassen und seine eigene Vorstellung von „schön“ und „hässlich“ außer acht lassen.
„Große Kunst für kleine Leute“ soll Lust auf Farben, Formen und Ästhetik machen.
Wir lernen verschiedene Mal- und Werktechniken kennen, mischen Farben, experimentieren damit, probieren mit allen Sinnen aus. Wir hören Gedichte, singen Lieder, tanzen. Die Kreativität der Kinder wird angesprochen, der Blick für ihre Umwelt geschärft.
Kunst sollte Brücken schlagen zwischen Innen und Außen und das Selbstbewusstsein stärken. Die Breite der Wahrnehmungs- und Erfahrungsmöglichkeiten wird so immer wieder neu geöffnet und offen gehalten und nach Möglichkeit auch weiter entwickelt. Die Projektleiterin möchte die Kinder herausfordern, zum Mitmachen animieren, Mut zum Ausprobieren geben und zur sprachlichen Auseinandersetzung ermuntern, aber auch zur Stille und Konzentration aufrufen – vieles ist auch in der Kürze der Zeit machbar und zumutbar.
Selbstverständlich werden wir auch vom Leben und Wirken berühmter Maler und Künstler hören, wie z.B. von Claude Monet und Joan Miró und Kunstwerke von ihnen betrachten und besprechen.
Das Atelier eines noch lebenden Künstlers wird besucht, um dessen Werke zu bestaunen und ihn zu seiner Arbeit zu befragen. Es ist spannend für die Kinder, hautnah die Atmosphäre in einem Malatelier mit zu erleben, das Handwerkzeug eines Künstlers anzuschauen, zu beobachten, wie und wo er arbeitet und die Duftmischung von Ölfarbe und Terpentin zu „erschnuppern“.
Ebenfalls geplant ist eine kleine Ausstellung mit allen Kunstwerken der Kinder, die in diesen Projekttagen entstehen. Ein großes Ereignis bildet zum Abschluss der Besuch der Kunsthalle in Mannheim.
Forscherecke
Forscherecke
Es gibt so Vieles, das es zu entdecken und zu erforschen gilt!
Deshalb ist es uns wichtig, den Kindern ausreichend Material, wie z. B. Lupen, Mikroskop, Fernglas oder Fernrohr, Pipetten und Pinzetten, alte Wecker und Radios zum Auseinander nehmen, Kassettenrekorder für eigene Aufnahmen, Waage zum Wiegen für allerlei Dinge mit den unterschiedlichsten Gewichten, verschiedene Farben zum Mischen und Malen, Maßband zum Ausmessen oder Sanduhren in den unterschiedlichsten Größen zum Begreifen von Zeit, zur freien Verfügung zu überlassen, damit nach Herzenslust den Dingen auf den Grund gegangen werden kann. Und ganz besonders beliebt sind natürlich die Klassiker der Wegwerfartikel, wie Milchflaschen oder Papierrollen (siehe Fotos).
„Warum funktioniert das so?“ Neugier macht klug!
Manchmal sind auch wir Großen am Ende unseres Lateins – dann hilft nur noch ein gemeinsames Nachschlagen im Lexikon, das Lesen im Internet oder einer anderen Quelle. Oder wir befragen einen Spezialisten, einen Experten auf dem jeweiligen Gebiet. Das kann sehr spannend sein!
Maß und Messen
Maß und Messen
Das dem Wort „Mathematik“ zugrunde liegende griechische „manthanein“ bedeutet: kennen lernen und erfahren! Die indogermanische Ableitung (Sprachfamilie zwischen Westeuropa und Indien) überrascht uns noch mehr: „seinen Sinn auf etwas richten“, „zur Wurzel denken!“ Und die Ableitung aus dem griech. „mathematike techne“ bedeutet gar: „Kunst des Lernens, Kunst der Kenntnisse“!
Das menschliche Gehirn verfügt über eine erstaunliche Fähigkeit, Mathematik zu verstehen und anzuwenden. Es gilt also, diese Fähigkeiten zu entdecken und zu fördern!
Die mathematische Begabung entfaltet sich dann am besten, wenn die Kinder Gelegenheit erhalten, ihre Neigungen im Umfeld der Natur, im Spiel und im Alltag zuhause zu üben zu erproben. Bietet man Kindern früh Gelegenheit, die Welt der Mathematik anschaulich und geometrisch (als ein mit ihrer Lebenswelt verbundenes „Zahlenland“) zu erkunden, so leistet man auch einen Beitrag zur Entwicklung aller Kräfte im Gehirn!
Zahlen gehören vielfältig und kunterbunt in die Welt des Kindes: Abzählreime, Auszählspiele, Würfelspiele, Tänze (Reihe, Paare) und vieles weitere mehr.
Auch in der Sprache finden wir die Mathematik: „Wir sind ein Paar“ / das ist relativ uninteressant!“ / „Parallelstraße / „ich bin gleich groß wie...“ / „ich möchte bitte noch eins mehr...“ / „eine Reihe bilden“ / „wir bilden alle eine Einheit!“
Als weitere Verknüpfung soll die Dichtung, die Literatur nicht vergessen sein, in welcher mathematische Begriffe als Symbol, als Vergleich von Gefühlen oder Beziehungen genannt werden. Bereits Pythagoras (570-480 v.Chr.) bezeichnete Freundschaft als „Gleichheit“. Er definierte aber auch als Philosoph und Mathematiker gleichzeitig die Zahlenlehre als den entschiedenen Versuch, die Wirklichkeit umfassend zu strukturieren, sie zu klassifizieren - in eine Ordnung zu bringen: Das Begrenzte und das Unbegrenzte, das Ungleiche und Gleiche, das Unteilbare und Teilbare usw.
Vergessen wir als letztes Beispiel nicht die Musik: Rhythmus, Takt, Refrain! Es ist bekannt, dass begnadete Musiker oftmals auch in der Mathematik hochbegabt sind.
Wir denken rechnend im gesamten Tagesablauf: Ein Rezept muss für die Personenzahl der Gäste proportional umgerechnet werden, die zeitlich abgestimmte Reihenfolge vieler Arbeitsschritte wird organisiert, um das Arbeitsvolumen zu bewältigen; wir sehen eine Flut von Symbolen, die im Straßenverkehr zu beachten sind. Wir wiegen und messen, schätzen und berechnen die Entfernung eines Zieles und die Zeit, die wir benötigen, um dieses zu erreichen. Wir bemessen den Raum unseres Wohnzimmers und die Größe, den Umfang der Möbel, wenn wir „umstellen“ wollen oder neue Möbel kaufen – und setzen die Kosten der Neuanschaffung in Relation zum „Umfang“ unseres Geldbeutels. Und wir sortieren und ordnen im Garten unsere Blumenzwiebeln nach Platz, Größe, Anzahl (Einer-Reihe, Paarbildungen, Gruppen) Sonneneinwirkung, Jahreszeiten, immer wiederkehrende Zeitmuster wie Tag und Nacht und persönlichem Geschmack (Muster). All diese mathematischen Vorgänge geschehen, ohne dass es uns bewusst ist.
Nun aber zu unserem Projekt: Unsere Großen treffen sich in der ersten Woche am Mittwoch als Gesamtgruppe aller Schulanfängerkinder. Wir nutzen die großen Matheteams speziell für die „bewegte Mathematik“ und bilden aus einer großen Menge Kinder große und kleine Zahlenteams.
Ab der zweiten Woche unseres Matheprojektes treffen sich unsere „Mathematiker“ zusätzlich in kleinen Gruppen. Alle Schulanfängerkinder erhalten eine Projektkarte, in welcher die einzelnen Arbeitsschritte festgehalten werden.
Eine wahre Schatztruhe an Zahlenwerken, Formen, Zuordnungsmaterialien und Rechenspielen stehen unseren Vorschulkindern zur Verfügung! Zum Abschluss jeder Stunde werden sich die kleinen Arbeitsgruppen untereinander erzählen, welche Muster, Zahlenreihen, Größen und Mengen sie gefunden und sortiert haben und welche Rechenspiele sie besonders interessant finden. Ebenso werden unsere Großen einige „verzwickte Aufgaben“ lösen. Wichtig ist, den Weg, das Nachdenken, Entscheiden, die Fantasie, das Außergewöhnliche an Ideen lobend herauszuheben! Mehr als das Ergebnis ist das Wesentliche der Mathematik das Denken und Forschen, Experimentieren und Ausprobieren!
Mit Elle und Fuß werden wir uns auf die Spuren unserer Ahnen begeben und Räume, Garten, Tische– oder auch uns selbst messen. Jedes Kind erhält einen Zollstock und darf auf diesem die Anzahl der eigenen Füße oder Elle als persönliche Maßeinheit (1 Meter = 7 Katharinafüße) notieren. Wie viele Füße muss Katharina hintereinander stellen, um einen Gruppenraum abzuschreiten, wie viele Füße, sind es, wenn die Erzieherin den Raum mit ihren Füßen misst? In weiterer Folge werden wir vergleichen: Wer oder was ist genauso groß wie ich, was ist größer, was kleiner?
Die Länge des Daumens, der Hand oder die Anzahl von Schritten galten Jahrhunderte lang als Naturmaße bei den Römern, Griechen und Ägyptern. Eine Handbreit (vier Finger) entsprachen 7,5 cm. Die Kinder werden messen, wie viel „Katharina-Hand-breit“ ein Tisch misst, wie viel Handbreit sie selbst groß ist usw.. Selbstverständlich dürfen die Kinder ihren Meter mit nach Hause nehmen, um immer wieder einmal an ihrem „Kindermeter“ festzustellen, ob sie gewachsen sind.
Ein Zählrahmen (Abakus) oder vielfach auch „Kinder-Rechenmaschine“ genannt wird gebaut. Hier bedarf es großer Konzentration, denn die Fünfer– und Zehnerreihen werden mit insgesamt 100 Perlen eingefädelt. An dieser Stelle ist besonders Herrn Kurbiuhn danken, der mit großer Mühe und viel Arbeit die gesamten Abakus-Bauteile konstruiert und gefertigt hat!
Unsere Großen werden mit ihrem Abakus einige Kardinalzahlen (1-10 / Bildung der Zehner / Bildung der Hunderter) kennen lernen. Die Symbole plus und minus werden spielerisch eingesetzt und es ist ganz klar: Wenn wir von 10 Gummibärchen, die vor uns liegen, drei abziehen, sollten folgerichtig auch 3 in unserem Bauch verschwinden!...
Rechnen kann richtig Spaß machen! Unsere Kinder werden die Welt der Zahlen und Formen als spannendes Abenteuer kennen lernen und viele „Zahl- reiche“ und fröhliche Momente werden unser Projekt begleiten!
Theater und Rollenspiel
Theater und Rollenspiel
Während des Freispiels, des Morgenkreises oder draußen im Garten, ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, um in andere Rollen zu schlüpfen und ein anderes „Ich“ zu entdecken.
Da gibt es z. B. die Puppenecke, die u. a. dem traditionellen „Vater – Mutter – Kind“ Spiel ausreichend Raum gewährt – die aber auch gleichzeitig als Verkleidungsecke, mit zahlreichen Kleidungsstücken und Tüchern ausstaffiert, dient. Oder es darf sich hin und wieder vor dem großen Spiegel geschminkt werden – so mancher ist überrascht, wie verändert er plötzlich aussieht!
Besonders spannend finden es unsere Kinder, wenn sie im Zuge eines Theater- und Verkleidungsprojekts Kostüme aus unserem Kostümfundus anziehen und darin spielen dürfen. Lustig geht es zu, wenn man kleinere Rollen einübt und die anderen Gruppen oder die Eltern spontan zu einer Theatervorführung einlädt!
Muse und Musik
Muse und Musik
Musik hat sehr viel mit „zuhören können“ und in Folge „verstehen lernen“ zu tun. Wie bei der Sprache ist es auch bei der Musik entscheidend, was dem Kind angeboten wird. Gerade und besonders bei der Musik ist entscheidend, welche Bedeutung die Eltern der Muse und Musik einräumen:
Nehmen sich Mama und Papa beispielsweise die Zeit, Musik zu genießen - oder „dudelt“ eine kontinuierliche Unterhaltungsmusik, manchmal noch mit zusätzlich eingeschaltetem Fernsehgerät? Entspannen und freuen sich die Erwachsenen über eine kleine Zeit für Ruhe, um ein Klavierstück oder eine Lieblingssonate zu hören?
Jedes Kind ist musikalisch. Doch sollten diese Anlagen frühzeitig geweckt und gefördert werden. Schon in den ersten Lebenslagen ist das Erleben und Praktizieren mit „Musik“ in vielfältigster Weise für die Entwicklung des Kindes fördernd und Grundstein legend. Der Umgang und das Empfinden von Musik spielt im weiteren Leben des Kindes eine große Rolle.
Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge beginnt die Schulung und Bildung des Gehörs besonders intensiv zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr.
Das Singen eines Liedes hängt zum einen von der Beherrschung der Stimme ab und zum anderen von der Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses. Das Gedächtnis für Tonfolgen entwickelt sich ebenfalls zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr.
Kinder können im Alter von 4 Jahren schon recht gut einen Rhythmus nachsprechen und klatschen. Im Alter von 2 ½ Jahren beherrscht das Kind in der Regel alle Grundbewegungen und bis zum 5. und 6. Lebensjahr entwickelt sich die Feinmotorik. Kinder lernen nun ihre Hände differenziert zu gebrauchen.
Nicht zuletzt deshalb beginnt auch vorwiegend in dieser Altersstufe die Frühförderung der Musikschulen und der intensivere Kontakt mit Instrumenten. Diese Voraussetzungen geben jedem Kind die Möglichkeit „Musik von Anfang an“ ganzheitlich zu erfahren, damit umzugehen und zu nutzen.
Musik bereichert das Leben, hilft in schwierigen Lebenslagen; schenkt Freude und Genuss und ist Mittel Gefühle zunächst einmal sich selbst mitzuteilen und sie dann auch darzustellen.
Musik ist Sprache und Ausdruck der Seele, schafft Vertrauen und Sicherheit und bietet die Möglichkeit sich selbst in (und mit) einer Gruppe zu verwirklichen. Musik ist Spaß, Bewegung, Individualität, Gemeinschaft, aber auch ein Weg, zu sich selbst zu finden.
Uns ist es innerhalb unseres Vorschulprojektes wichtig, neben den gruppeninternen musischen Aktivitäten einige Bereiche der Musik anzuschneiden, die die Freude und das Interesse der Kinder wecken, um die Vielfalt und den Reichtum der Musik erahnen zu lernen.
In der ersten Woche setzen wir uns mit den Begriffen Orchester und Konzert auseinander. Wir klären viele Begriffe wie Dirigent, Rhythmus, Pause, Komposition u.s.w. und versuchen im Hören eines Konzertausschnittes Instrumente zu erkennen.
Unsere Vorschulkinder spielen selbst ein Konzert und erfahren die Aufgabe eines Dirigenten, indem sie selbst Dirigent sein dürfen!
In der zweiten Woche fasziniert das Musikmärchen „Peter und der Wolf“ von Sergej S. Prokofjew (mit Bilderbuchbetrachtung). Dabei üben die Kinder intensives Zuhören und das Erkennen der Instrumente. Wir ordnen die Instrumente und Motive den handelnden Figuren der Geschichte zu und malen eine Szene oder Figur der Handlung.
In der dritten und vierten Woche setzen sich unsere Vorschulkinder mit dem Begriff „Kantate“ auseinander. Wir üben eine Kinderliederkantate ein, wobei wir vorher selbst die Lieder aussuchen, Tanzschritte und Instrumentalbegleitung dazu einüben. In einem Freitag-Schlusskreis werden unsere „Großen“ den anderen Johanneskindern ihr Werk darbieten.
Wie sind sicher, dass unser Musikprojekt allen Kindern Freude bereiten wird, denn wir haben ja schließlich: „lauter musikalische Johanneskinder“!
Tanz und Musik
Tanz und Musik
Um unseren Kindern Möglichkeiten zu geben, erste musikalische Erfahrungen zu sammeln, stehen ihnen während der Freispielphase zahlreiche Musikinstrumente und Klangkörper zum Ausprobieren und Anhören zur Verfügung.
So sind aus manchem Gruppenraum immer wieder „Konzerte“ zu hören und zu beobachten: „Konzertbesucher“ sitzen, nachdem sie vorher liebevoll angefertigte Eintrittskarten erhalten haben, erwartungsvoll vor dem Orchester und applaudieren begeistert.
Die Musikalität in unserer Einrichtung wird aber auch durch das intensive Singen im Morgenkreis, in Gottesdiensten oder anderen Festlichkeiten ausgelebt. So lernen die Kinder altes und neues Liedgut kennen – begleiten dieses oft mit Musikinstrumenten wie Triangel, Schellenkranz, Xylophon oder durch einfaches Klatschen.
Rhythmus wird bei uns aber oft auch im improvisierten oder vorgegebenen Tanz nachempfunden.
Gerade bei besonderen Gelegenheiten, wie z. B. unserem Sommerfest, zeigen die Kinder erstaunliche musikalische und tänzerische Leistungen. Das Einstudieren von Tänzen macht Spaß und ist meist von einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl der jeweiligen Gruppe geprägt. Es zeigt uns immer wieder, dass in jedem Kind ein musikalisches Talent schlummert – man muss es nur wecken!
Meine Familie und ich
Meine Familie und ich
Innerhalb unserer Vorbereitung war es uns wichtig, sich zunächst einmal damit zu beschäftigen, welche unterschiedliche Formen und Konstellationen von Familien heute gelebt werden. Hier hat sich gegenüber der Vergangenheit sehr viel verändert. Während bei dem einen Kind die Großeltern beispielsweise ganz eng zum Familiengefüge gehören, wohnen Oma und Opa bei einem anderen Kind weit weg von Ketsch, ein Kontakt findet nur wenige Male im Jahr statt. Dafür aber gehört vielleicht ein Onkel oder eine Tante zum engeren Familienkreis.
Vater und Mutter sind heute nicht selbstverständlich und nicht immer gemeinsam als „Team“ in der Familie präsent. Der Familienname muss nicht zwangsläufig der Nachname des Vaters sein. Viele weitere Beispiele zu heutigen Veränderungen in den Familien könnten sich anfügen. Wesentlich ist, dass jedes Kind einen Begriff von „Familie“ erfährt und hier soll es auch bestärkt und gesichert sein.
Eine seelisch gesunde Familie gibt Rückhalt und Geborgenheit, der Familienverbundenheit schenkt Sicherheit und ist für mich da, aber auch ich gehöre entscheidend dazu. Jedes einzelne Mitglied in der Familie ist mitverantwortlich. Streit und Ärger gehören ebenso in den Familienalltag wie Freude, Spaß, Kuscheln und „sich verwöhnen lassen“. „Wir sind eine Familie“: Das sollte Gültigkeit haben eben auch bei Problemen, nicht nur bei Ausflügen, an Weihnachten oder Geburtstagen.
Zum „Wir“ als die Gemeinschaft der Familie gehört aber auch, dass das Kind ein Gespür dafür bekommt, welche Einzigartigkeit es selbst innerhalb der Familienverbundenheit besitzt. „Das macht mich aus!“: Was macht mich einzigartig, worin unterscheide ich mich von den Anderen:„Keiner kann so gut Witze erzählen wie der Papa, niemand in der Familie kann so trösten wie die Mama und gar niemand kann meine Schwester so zum Lachen bringen, wie ich. Und eine Zahnlücke wie ich hat auch niemand in meiner Familie“... Diese Unterscheidungen sind für das Empfinden von Einmaligkeit und für die Stärkung des „Ich-Bewusstseins“ sehr wichtig. Viel können Sie als Eltern dazu beitragen, indem Sie mit Ihrem Kind die Bedeutung der Familie als Ganzes, aber auch die Einzigartigkeiten der einzelnen Mitglieder aus der eigenen Familie „herausfinden“.
Ebenso wichtig ist, dass eine Familie nicht besser oder schlechter gestellt ist, weil der Papa in einer anderen Familie wohnt, die Oma nicht mehr lebt oder ein Kind beispielsweise keine Geschwister hat. Wichtig ist, dass die kleine oder große Familie zusammen hält und füreinander da ist.
Keine Instutition kann das Vertrauen, die Zuversicht und Geborgenheit eines Kindes zu seiner Familie, verbunden mit einem eigenen und gestärkten „Ich-Bewusstsein“ so nachhaltig prägen, als eben die Familie selbst!
Wir freuen uns immer wieder sehr, wenn ein „kleiner Funke“ auf die Eltern unserer Johanneskinder überspringt und Impulse, Anregungen und so manche Idee seitens der Elternschaft die jeweiligen Projekte bereichern. Manchmal bringen uns auch Großeltern ein Familienalbum mit und erzählen den Kindern aus ihrer Kindheit.
So werden unsere Themen mit Spaß, Freude und eigenen Idee der Eltern für die Kinder zum Erlebnis.
Nun aber zum Ablauf dieses gruppenübergreifenden Projektes:
1. Woche:
„Das bin ich!“
Name, Adresse, Geburtsdatum.
„Rollenspiel: „Ich habe mich verlaufen“.
2. Woche:
„Das macht mich aus:“
Anlegen eines Passes / Selbstportraits.
Besonderheiten entdecken (Haar–, Augenfarbe, Zahnlücke ...)
3. Woche
„Meine Familie und ich“
Wer gehört zu meiner Familie und wie heißen meine Familienangehörigen?
Wer gehört noch zu meiner Familie?
Kenne ich einige Verwandte (Tante, Onkel, Oma, etc.)?
Familienfeste / Meine Lieblingsoma-, Tante oder Onkel
Wenn ich traurig, glücklich, stolz, ärgerlich bin, dann gehe ich am liebsten zu ...
4. Woche:
Erstellen eines Namensschildes
Tipp an unsere Schulanfängereltern: Wenn das getonte Namensschild mit nach Hause gebracht wird, wäre es wichtig, dass ein geeigneter Platz ausgesucht ist, damit die Kinder auch die gebührende Anerkennung für ihr „Meisterwerk“ erfahren.
Projekte und Lernspielzeit im Jahreskreis
Projekte und Lernspielzeit im Jahreskreis
Weihnachtswerkstatt
Immer wieder zur Adventszeit wird es im Foyer des Johannes-kindergarten richtig geheimnisvoll, weil die Weihnachtswerkstatt eröffnet wird.
Hier haben unsere Kinder die Gelegenheit, in gemütlicher Runde kleinere oder auch aufwändigere weihnachtliche Bastelarbeiten herzustellen.
Jeder der möchte kann sich aus einer Auswahl von Ideen für eine oder auch mehre Arbeiten entscheiden. Haben die Kinder Fragen oder sonstige Anliegen ist immer jemand von uns Erzieherinnen mit anwesend, um gegebenenfalls zu helfen oder zu beraten. So wird also in der Weihnachtswerkstatt mit roten Backen eifrig gehämmert, geklebt, gemalt, gebacken oder gefaltet.
Am Ende der Adventszeit wird dann so manche Weihnachts-überraschung stolz mit nach Hause getragen.
Osterwerkstatt Laternenwerkstatt
So wie in der Adventszeit die Weihnachtswerkstatt angeboten wird, gibt es zur Osterzeit die Osterwerkstatt. Schließlich muss ja der Osterhase unterstützt werden – hat er doch zu dieser Zeit besonders viel zu tun!
Auch hier suchen sich die Johanneskinder aus allen Gruppen Werkarbeiten aus einem Sortiment von Angeboten heraus, um diese dann in der Osterwerkstatt, die meist in der Woche vor Ostern aufgebaut wird, herzustellen.
So entstehen im Laufe dieser Woche phantasievoll bemalte Ostereier für den Osterstrauß daheim, kuschelige Küken, Hühner, Osterhasen u. v. m. Da ist kaum jemand, der nicht dabei sein möchte, um seine Familie zu überraschen!
Die fertigen Arbeiten werden ausgestellt, damit sie von allen auch bewundert werden können, um dann anschließend mit nach Hause genommen zu werden.