Pilotkindergarten Baden-Württemberg

Orientierungsplan für Bildung und Erziehung

Kontakt

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Johanneskindergarten der
ev. Kirchengemeinde Ketsch

Hildastraße 36
68775 Ketsch

Kindergartenleitung
Andrea Winkler
Fon: 06202 6 35 50

Stellvertretung
Tatjana Harant
Fon: 06202 69 09 71

Wirtschaftsleitung
Karin Sommer-Groß
Fon: 06202 69 09 66


Vorschulkinder, Gruppe 1
Christiane Gaa, Tatjana Harant, Britta Rexhaj, Silke Janson, Petra Mohr
Fon: 06202 69 09 71

Sonnenkinder, Gruppe 2
Eva Walther, Simone Angstmann ,Oxana Burik
Fon: 06202 69 09 72

Wichtelkinder, Gruppe 3
Marlene Lösch, Nicole Schläfer, Laura Kiesser (PIA)
Fon: 06202 69 09 73

Kleinkindgruppe Zwergenland, Gruppe 4
Sabine Scheunemann, Simone Satzke, Stefanie Backfisch
Fon: 06202 69 09 74

Blumenkinder, Gruppe 5
Mira Gottselig, Lena Bucher (Anerkennungspraktikantin)
Fon: 06202 69 09 66


Evangelisches Pfarramt
Kolpingstraße 8
68775 Ketsch
Fon: 06202 6 12 24
www.ekiketsch.de

Pfarrer Christian Noeske
Pfarramtssekretärin: Bettina Domhöfer

Öffnungszeiten des Pfarramtes
Montag, Mittwoch und Freitag
von 10 - 12 Uhr


Gemeindeverwaltung
Anmeldung Neuaufnahmen
Ansprechpartner: David Fitterling
Fon: 06202 6 06 53

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Selbst entscheiden und bestimmen: Die Kinder studieren zuerst die Laternenvorschläge und entscheiden dann, welche Laterne sie basteln wollen. Das Recht der Kinder zur Mitsprache und Teilhabe am Geschehen in unserem Kindergarten steht im Mittelpunkt.

Gelebte Demokratie ist nicht an ein Alter gebunden

Aus Wikipedia: Der Begriff Partizipation (lat., Substantiv participatio) wird übersetzt mit Beteiligung, Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Mitsprache, Einbeziehung usw.

Die UN-Kinderrechtskonvention hat die Partizipation als Grundrecht im Artikel 12 „Unter Berücksichtigung des Kindeswillen“  folgendermaßen festgeschrieben:

„Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife.“

Partizipation (Teilhabe/Mitbestimmung) in unserem Kindergarten stellt für die Kinder erste Erfahrungen mit der Demokratie (Freiheit, Solidarität, Gleichberechtigung) dar. Für uns heißt dies, dass die Kinder ihren Alltag in unserem Kindergarten aktiv mitgestalten können.

“Gelebte Demokratie im Johanneskindergarten” ist ein wichtiger Bestandteil unseres Bildungskonzeptes im Johanneskindergarten. Das Recht der Kinder zur Mitsprache und Teilhabe am Geschehen in unserem Kindergarten steht im Mittelpunkt.

Themenordner: Die Kinder entscheiden, über welche Themen sie mehr wissen möchten und sammeln mit Eltern, Kindern und Erzieherinnen Bilder und Informationen, die in einem Themenordner allen Kindern zur Verfügung stehen.

Freie Wahl: Zu bestimmten Zeiten des Tages können sich die Kinder je nach Interesse über den ganzen Kindergarten verteilen. Oder sie entscheiden sich für das Freispiel im Garten. In diesen Tagesphasen spielen die Kinder mit Freunden und Freundinnen aus allen Gruppen miteinander.

Kindergartenkinder sind in der Lage, ihren Alltag bewusst und gezielt mitzugestalten und Entscheidungen zu treffen. Die Kinder sollen ihre eigenen Rechte kennenlernen und sich für diese stark machen. Die eigene Meinung vertreten und die Meinung anderer achten, Verantwortung tragen und Regeln beachten lernen, die zum gelingenden Leben in der Gemeinschaft Grundvoraussetzung sind: Das will gelernt und gelebt werden.

Teilhabe, aktive Mitgestaltung und Verantwortung sind nicht an ein Alter gebunden, sondern an geeignete Unterstützung durch den Erwachsenen und gute räumliche wie zeitliche Strukturen.

Nun - in unserem Kindergarten erleben die Kinder Teilhabemöglichkeit schon immer im Morgen- oder Stuhlkreis in ihren Gruppen. Dort werden überschaubare Zeitabschnitte besprochen, neue Aktivitäten geplant, Gruppenregeln entwickelt und Stimmungslagen besprochen.

Die Fähigkeit, miteinander zu reden und in Dialog zu treten, wird von den Kindern erst erprobt und geübt. Hier bedarf es der Hilfestellung und Unterstützung durch die Pädagogin, damit die Kinder erleben und erfahren können: Schüchterne Kinder kommen auch zu Wort; nicht nur die Lauten werden gehört und die Frühpädagogin ist aufgefordert, genau hinzuhören und auch die leisen Töne wahrzunehmen.

Für die Kinder ist die Beteiligung eine ernsthafte und wichtige Angelegenheit. Sich im Gespräch auszutauschen ist auch anstrengend. So ist es fürs Erste nicht gerade leicht, den eigenen Standpunkt zu finden.

In der Kinderbücherei dürfen sich die Kinder aus allen Gruppen frei entscheiden, welche Bücher sie sich ausleihen und mit nach Hause nehmen möchten.

Ronja hat das Kummerfresserchen der Sonnenkinder zu sich in den Stuhlkreis geholt. Sie beschwert sich über die Großen, weil die immer ein „Pfand“ verlangen, wenn sie in den Garten will. (Kommentar einer 4 jährigen; „Die Ronja hat ja soooooo recht!“)

Als Kind vor Erwachsenen zu reden oder die Wünsche der anderen Kinder auszudrücken will erst einmal gelernt sein.

Auch “überstimmt” zu werden ist nicht einfach. Und nicht alle Wünsche können erfüllt werden!

Unsere Kinder werden viele unterschiedliche Medien und Formen der Visualisierung (Sichtbarmachung) ihrer Statements kennenlernen. Die schriftliche und für alle sichtbare Abbildung von Informationen und Ansichten bieten gerade den stillen Kindern eine respektvolle  Anerkennung ihrer Äußerungen.

So werden unsere Johanneskinder im Laufe ihres Kindergartenlebens viele Medien kennenlernen, wie z.B.:

•  Pinnwand und Flipchart
•  Film und Fotokamera
•  Diktiergerät für Interviews und Mikrofon
•  Moderationskarten und Symbolkarten (z.B. für Konflikt)
•  Kummerfresserchen
 
Kinder lieben Abstimmungen und legen großen Wert auf die Einhaltung beschlossener Vereinbarungen. Sie  erleben zu lassen, dass sie gefragt und eingebunden sind, dass ihre Meinung zählt und ihr Mitentscheiden wirklich gewollt ist, befähigt sie zu einem demokratischen Lebensstil“.

Beteiligung meint mehr als freundliches Zuhören und großzügiges Aufnehmen von Kinderwünschen. Beteiligung beginnt in den Köpfen und kann nur gelingen, wenn Erwachsene bereit sind, Kinder aktiv zu beteiligen.

Bildung kann nicht ohne Beteiligung stattfinden. „Deshalb ist die Partizipation von Kindern der Schlüssel zu Bildung und Demokratie und stellt ein Qualitätsmerkmal der pädagogischen Arbeit in Kindertagesstätten dar“  

Beschwerde

Das Thema Beschwerde lohnt den vertiefenden Blick: Beschwerde ist zunächst nichts, mit dem sich Menschen gerne auseinandersetzen. Dennoch steckt in einer Beschwerde nicht nur ein negativer Hinweis, sondern auch ein großes Potential zur Entwicklung.

Beschwerdeverfahren für Kinder gehören zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit ihren Bedürfnissen und Anliegen. Sie ermöglichen die Reflexion bestehender Strukturen und Abläufe und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Prävention.

Der „Sorgen- und Erzählstein“ signalisiert den Kindern in der Gruppe und der Frühpädagogin: Es gibt ein Problem, eine Beschwerde oder eine Bitte. Auch ruhige und zurückhaltende Kinder werden hier gehört; sie dürfen nicht unterbrochen werden, so lange der Erzählstein in ihren Händen liegt.

Kinder, die sich wirksam für ihre Rechte und Bedürfnisse einsetzen können und dabei wertgeschätzt werden, sind besser vor Gefährdungen geschützt.

In unserem Johanneskindergarten sind die Kinder so weit partizipiert, dass sie Beschwerden, Probleme, Sorgen, Bedürfnisse loswerden dürfen. Diese werden nach Tagessituation sofort entsprechend aufgenommen, bearbeitet und besprochen. Die Kinder haben jederzeit die Möglichkeit, ihre Beschwerde, ihre Sorge, ihr Problem, ihr Bedürfnis den jeweiligen Gruppenerzieherinnen, der Leitung oder einer anderen Erzieherin des Kindergartens mitzuteilen.

Hierbei helfen den Kindern die „Kummerfresserchen“. In jedem Gruppenzimmer gibt es ein solches Kuscheltier. Es ist für die Kinder sichtbar und greifbar im Gruppenraum platziert. Bei Bedarf kann jedes Kind auf das „Kummerfresserchen“ zugreifen. So ist es für die Erzieherinnen auch sofort deutlich - hier gibt es ein Problem, eine Sorge, eine Beschwerde, ein Bedürfnis.

Gezielt und durch pädagogische Impulse der Erzieherin, z.B: „Hast du dich geärgert“, „Ich habe gemerkt, dass es dir nicht gut geht“ usw. können die Kinder so die Beschwerde, das Problem, die Sorge, das Bedürfnis loswerden. Dies wird dokumentiert und gemeinsam und bei Bedarf im Erzieherteam oder mit der Leitung nach einer Lösung gesucht.

Nicht nur durch die „Kummerfresserchen“ sondern auch durch Beobachtungen und Gesprächskreise können die Erzieherinnen das Bedürfnis, die Sorge, das Problem, die Beschwerde der Kinder erkennen und / oder herausfinden.
Jede Sorge, jedes Bedürfnis, jede Beschwerde, jedes Problem wird ernst genommen!

Angelehnt an die Ausarbeitungen von Ulrike Dietz, Zeutern

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