angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell
Bitte beachten Sie: Jedes Kind ist anders.
Einige Kinder finden sich sofort in der neuen Umgebung zurecht und gehen aktiv auf Betreuer und Kinder zu, andere brauchen sehr viel mehr Zeit, um sich von den Eltern zu lösen. Das Berliner Modell dient als Orientierung, um eine individuelle Eingewöhnung ohne Stress zu ermöglichen.
Dabei sind sowohl die Erzieher als auch die Eltern gefordert. Sie müssen abwägen, wann sie den jeweils nächsten Schritt machen und vor allem die Eltern müssen bereit sein, ihren Kindern die Trennung zuzumuten. In jedem Fall sind gegenseitiges Vertrauen und Kooperationsbereitschaft die wichtigsten Voraussetzungen für eine harmonische Kita-Eingewöhnung.
Was ist das Berliner Modell?
Die Entstehung:
Das Berliner Modell ist eines der am häufigsten in Krippen und Kitas angewandten Eingewöhnungsmodelle. Es wurde in den 1980er-Jahren von den Pädagogen Hans-Joachim Laewen, Beate Andres und Éva Hédervari-Heller am Berliner INFANS Institut für angewandte Sozialisationsforschung/Frühe Kindheit e.V. entwickelt.
Die Grundannahme:
Das Berliner Modell basiert auf zwei Annahmen: Zum einen, dass eine gelungene Eingewöhnungsphase die Grundlage für alle späteren Bildungs- und Entwicklungsprozesse ist und zum anderen, dass Kleinkinder leichter eine Beziehung zu Kindern und Betreuern der Kita aufbauen, wenn sie in der ersten Zeit von einer engen Bezugsperson begleitet werden.
Erfahrungen zur Eingewöhnungszeit
Kurze Eingewöhnung:
Kind nimmt wenig Kontakt zur Mutter auf und ist interessiert an der neuen Umgebung (Dauer ca. 6 Tage).
Lange Eingewöhnung:
Kind sucht häufig Blick und Körperkontakt zur Mutter und lässt sich kaum ablenken (Trennung schwierig, Dauer: 2 –3 Wochen)
Schritt für Schritt: Eingewöhnung in vier Phasen
Vor der eigentlichen Eingewöhnung steht im Johanneskindergarten grundsätzlich das Aufnahme-gespräch. Viele Ihrer Informationen helfen uns, Ihr Kind kennenzulernen. So interessiert uns, was Sie uns über die Entwicklung, Ernährung, Hygiene, Gesundheit oder auch das Spiel- und Schlafverhalten Ihres Kindes erzählen.
Aber auch wir haben natürlich viele Informationen für Sie. Vor allem erklären wir Ihnen das Berliner Eingewöhnungsmodell und beschreiben, wie die vier Phasen der Eingewöhnung ablaufen.
Für die Eingewöhnung von Kindern wurde das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ entwickelt. Dieses bindungsorientierte Konzept berücksichtigt insbesondere die Bindung des Kindes zu den Eltern und Erzieherinnen. Es unterteilt die Eingewöhnungszeit in verschiedene Phasen: In der so genannten Grundphase besucht ein Elternteil zusammen mit dem Kind die Kita für circa eine Stunde pro Tag an mehreren Tagen hintereinander. Nach 4 bis 5, in der Praxis manchmal auch 6 Tagen, verlässt der Elternteil die Kita das erste Mal für eine sehr kurze Zeit. Je nachdem, wie das Kind mit der Situation umgeht, wird anschließend eine kürzere oder längere Eingewöhnungsphase festgelegt. Es folgen eine Stabilisierungs- und eine Schlussphase.
Auf einen Blick:
1. Grundphase: 3 Tage
• Mutter + Kind = 1 Std. Kita-Gruppenraum; Eltern eher passiv
• Erzieherin: abwartend, beobachtend
• Kein Trennungsversuch!
2. Trennungsversuch nach dem 4. – 5. Tag
• Mutter verabschiedet sich und verlässt den Raum
• Mutter bleibt in der Nähe
• Trennungsdauer max. 30 Minuten
3. Stabilisierungsphase ab dem 4. Tag
• Erzieherin übernimmt zunehmend die Betreuung
• Trennungsversuche verlängern
• Mutter bleibt in der Kita
4. Schlussphase
• Mutter verlässt Kita
• Mutter bleibt aber jederzeit erreichbar
Quelle: http://www.kita.de/wissen/in-der-kita/neu-in-der-kita/eingewoehnungszeit
http://www.uni-bielefeld.de/Benutzer/MitarbeiterInnen/Kita/Eingew%C3%B6hnungKita.pdf